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Quo vadis? Wohin geht die Reise im IT-Bereich? Ausblicke und Einblicke

Die Informationstechnik unterliegt einem ständigen Wandel mit unglaublich kurzen Innovationszyklen, wie man sie über einen so langen Zeitraum in keiner anderen Branche findet. Angefangen von Heimcomputern in den 80ern über die PC-Revolution in den 90ern und den Aufstieg des Internets um 2000 bis hin zu Smartphones und Social Networks heute hat wohl auch kaum etwas unser Leben so sehr beeinflusst und verändert. Die Welt ist nur einen Klick (oder einen Touch) entfernt und heute ist es für Jedermann ein Leichtes, Produkte für einen Bruchteil des Geldes direkt in China zu bestellen.

Was viele bewegt ist die Frage, wo die Reise hingeht, was bedeutet dieser Wandel für uns als Unternehmen, worauf müssen wir uns einstellen. Buzz-Words gibt es aktuell genug, einige davon alte Bekannte, andere neu: Digitalisierung, Industrie 4.0, Arbeit 4.0, Cloud, Virtualisierung, Breitband-Gesellschaft…

Trends – wo kommen sie her – wo gehen sie hin

Wenn wir mal auf die vergangenen Trends schauen, war der wichtigste Faktor für die breite Durchsetzung immer derselbe: Benutzerakzeptanz. Das Internet hat sich erst mit dem Browser wirklich durchgesetzt, 3D-Grafik wurde für viele erst durch 3D-Spiele (und Animationsfilme) wirklich erfahrbar, Musik kaufen und hören im Internet erst mit iTunes, mobiles Internet erst durch die einfache Bedienung des iPhones mit der gleichen Benutzererfahrung, wie man sie vom PC kannte und die Cloud erst, seitdem jeder weiß, wie einfach man Fotos darüber austauschen kann. Daher lohnt es sich zu schauen, welche Trends gerade im Heimbereich aktuell vorhanden sind. Hier sind es in erster Linie Smart Home, Digitalisierung, Spracherkennung und -ausgabe inklusive digitaler Assistenten und soziale Netzwerke.

Und ähnliche Trends lassen sich auch im gewerblichen Bereich erkennen: Fertigungssysteme werden immer intelligenter, die verbauten und entwickelten Produkte ebenfalls, Vernetzung mit Internet-Technologien ist mittlerweile Standard. In einem Werk liegen mittlerweile so viele Informationen vor, dass Systeme, die sie überwachen, Informationen sammeln, aggregieren und verdichten und diese auch auf intelligente Art auswerten – Stichwort Machine Learning – unverzichtbar werden. System-Integration ist da nur der erste Schritt.

Arbeitswelten der Zukunft

Auch die Art, wie Menschen in Zukunft zusammenarbeiten werden, wird sich verändern. Wenn ich mein privates Leben schon online organisiere und führe, wird es auch im Beruf diesen Trend geben. Die Facebook und Gamer-Generation, die sich über Messenger, Teamspeak und ähnliches organisiert, wird es später im Beruf halt per Skype, Slack, etc. tun, ohne dass man physikalisch anwesend sein muss. Berufe, die in erster Linie auf Kommunikation und Informationsaustausch angewiesen sind, werden aus den Büros in die Home-Offices wandern und damit müssen sich auch hiesige Arbeitnehmer erneut dem globalen Wettbewerb im Arbeitsmarkt stellen – Outsourcing 4.0.

Sicherheit als zentrales Thema

Dennoch gibt es ein Thema, was im privaten Bereich nur am Rande betrachtet wird, für Unternehmen aber einen wesentlich höheren Stellenwert hat, gerade wenn deren Geschäftsgrundlage Informationen sind: Sicherheit. Schon heute halten Bedenken in Bezug auf Server-Standorte, rechtliche Situation, Datenschutz, Geheimdienstzugriffe und nicht zuletzt immer wieder auftretende Sicherheitslücken Unternehmen davon ab, Anwendungen und Daten in die Cloud auszulagern. Doch auch eigene Systeme in Unternehmen sind über das Internet leicht erreichbar und damit potenziell gefährdet.

Sicherheit beginnt aber nicht erst bei der Absicherung der IT-Systeme, sondern schon viel früher, wie wir erst kürzlich schmerzhaft gelernt haben sogar schon bei den Prozessoren. Eine durchgängige Sicherheit vor Angriffen, Manipulation und Datendiebstahl wird daher in Zukunft Kernthema sein. Sichere Prozessoren, Hardware-Verschlüsselung, sichere Betriebssysteme, sichere Programmiersprachen wie Rust, sichere Browser und sichere Anwendungen gewinnen immer mehr an Stellenwert. Machine Learning, künstliche Intelligenz und starke Verschlüsselung werden hier auf beiden Seiten eingesetzt werden und es wird weiterhin ein ständiger Wettlauf sein. Inwiefern Geheimdienste mit ihrer starken Unterstützung von Quantencomputern hier aktuell die Nase vorhaben, das wissen wohl nur Geheimnisträger in Regierungskreisen.

Als IT-Dienstleister erwarten unsere Kunden natürlich, dass wir in Bezug auf all diese Themen dem Markt einen Schritt voraus sind und die angeschnittenen Themen sind nur ein Teil dessen, was wir aktuell am Markt beobachten, in internen Projekten oder Forschungsprojekten bereits erproben und somit wichtige Erfahrungen sammeln oder mit Kunden bereits gezielt umsetzen.

Von Thomas Rustemeyer | 15.03.2018
Thomas Rustemeyer

Softwareentwicklung